Zu den Bewerbungsvoraussetzungen vieler Ausbildungsberufe zählt mittlerweile ein Abitur oder die Fachhochschulreife. Über viele Jahre hinweg hatte die betriebliche Ausbildung den Ruf, weniger anspruchsvoll zu sein als ein Studium, unter anderem weil ein Hochschulreifezeugnis keine Voraussetzung für viele Berufseinstiege war. Heute allerdings gibt es viele Ausbildungsberufe, für die ein Abitur vorausgesetzt wird.
Berufe und Laufbahnen mit Fachhochschulreife
- Viele Berufe im Beamtenverhältnis (Verfassungsschutz, Polizei, Zoll und Verwaltung) Die Laufbahn des nicht-technischen gehobenen Dienstes steht ihnen nur mit der Fachhochschulreife offen.
- Ausbildungen in Unternehmen und Konzernen mit dem Schwerpunkt „Führungsverantwortung“. Einige große Discounter bieten spezielle Programme für Abiturienten an, die Führungsverantwortung übernehmen wollen.
Gehobener Dienst mit Fachabitur
Die Ausbildung zur Beamtin oder zum Beamten im gehobenen Dienst setzt mindestens ein Fachabitur voraus. Auch wenn die Berufsbezeichnung zunächst etwas angestaubt klingt, verbirgt sich dahinter ein spannender Job mit verantwortungsvollen Aufgaben. Die Tätigkeit als Beamter unterscheidet sich aber von einem Arbeitsverhältnis in der freien Wirtschaft. Als Beamter steht man in einem besonderen Dienst- und Treueverhältnis zu seinem Arbeitgeber, dem Staat. Damit erwirbt man Rechte, zum Beispiel die Unkündbarkeit, aber auch Pflichten, nämlich das Streikverbot.
Für die Ausbildung im gehobenen Dienst kann sich jeder bewerben, der die Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife besitzt.
Die Ausbildung, genannt Vorbereitungsdienst, dauert in der Regel 3 Jahre. In dieser Zeit durchläuft man eine Art „duales Studium“. Die Hälfte der Zeit verbringen die Anwärter an Fachhochschulen. Abhängig von der gewählten Laufbahn unterscheiden sich die Themen, die im Studium auf Sie warten. Ziel ist es, den Anwärter für die Tätigkeiten in den jeweiligen Behörden vorzubereiten. In der zweiten Hälfte, im berufspraktischen Teil der Ausbildung lernen Sie, die verschiedenen Abteilungen und Aufgaben der Behörde kennen. Am Ende des Vorbereitungsdienstes wartet eine Laufbahnprüfung, wie zum Beispiel die Bachelorprüfung. Wenn Sie diesen Teil der Ausbildung erfolgreich hinter sich gebracht haben, werden Sie zunächst Beamter auf Probe und nach einer Bewährungsphase schließlich Beamter auf Lebenszeit. Beamtinnen und Beamte des gehobenen Dienstes werden nach den Gehaltsstufen A9-A12, in Ausnahmefällen auch bis A13 eingruppiert. Einen Überblick über die Bezüge findet man über die Besoldungstabellen der Bundesbehörden oder der Bundesländer.
Ausbildungsmöglichkeiten mit Fachhochschulreife
Unabhängig von den öffentlichen Anforderungen haben viele Unternehmen interne Anforderungen für Bewerber. Obwohl in der Stellenausschreibung die Mittlerer Reife als Grundvoraussetzung angeführt wird, tendieren die meisten Firmen dazu einen Bewerber mit Fachabitur oder Abitur auszuwählen. Einen Ausbildungsberuf im kaufmännischen Bereich zu ergattern ist leichter, wenn man das Fachabitur abgeschlossen hat. Von Vorteil ist außerdem, dass die Möglichkeit besteht, die Ausbildungszeit durch die Fachhochschulreife zu verkürzen.
Vorteile im Berufseinstieg durch die Ausbildung an der VIBOS
Die Kompetenzen und Inhalte, die an der VIBOS vermittelt werden, erleichtern Ihnen den Start in einer betrieblichen Ausbildung.
Mittlerweile gibt es sogar Ausbildungsberufe, die als Mindestvoraussetzung die Fachhochschulreife oder Abitur verlangen:
- Industrietechnologe
- Verkehrsflugzeugführer
- Fluglotse
- Handelsassistent
Von allen Schulabgängern, die eine Ausbildung beginnen, verfügen ungefähr 20 % über die Fachhochschulreife bzw. das Fachabitur. Auffällig ist, dass besonders die kaufmännischen Berufe zu den Favoriten zählen. Wer die Fachhochschulreife in der Tasche hat, verbessert seine Chancen auf dem Arbeits- und Stellenmarkt. Sollte ein Beruf in Wirtschaft und Verwaltung für Sie interessant sein, ist eine der wesentlichen Voraussetzungen das Interesse am Umgang mit Zahlen. Gute Konzentrationsfähigkeit wird ebenso vorausgesetzt, wie die Freude an Umgang und Kontakt mit anderen Menschen. Wenn Sie zusätzlich noch über gute Schulnoten verfügen, steht einer Karriere nichts mehr im Wege.
Zu den begehrtesten Ausbildungsberufen der Fachabiturienten zählen:
- Industriekaufmann/-frau
- Bankkaufmann/-frau
- Bürokaufmann/-frau
- Fachinformatiker/-in
Vorteile einer Berufsausbildung
Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, verdient bereits sein eigenes Geld und kann damit seinen Lebensunterhalt bestreiten. Im Gegensatz zu einem Studium steht die Praxis im Mittelpunkt, das heißt man, arbeitet an konkreten Projekten oder erhält eindeutige Aufgaben. Doch auch nach dem Abschluss finden die meisten Azubis schneller in den Beruf als Akademiker. Wer bereits während der Ausbildung Engagement und gute Leistungen zeigt, hat zudem auch die besten Chancen später vom Arbeitgeber übernommen zu werden. Eine Ausbildung kann aber auch ein wichtiger Zwischenschritt vor dem Studium sein. Viele Arbeitgeber bevorzugen Bewerber, die neben einem abgeschlossenen Studium auch eine Berufsausbildung vorweisen können. Wer sich für ein Studium mit NC interessiert, kann durch eine Ausbildung erste Erfahrungen im Berufsfeld sammeln und gleichzeitig Wartesemester sammeln, die sich später positiv auf die Studienplatzvergabe auswirken. Oft fällt die Wahl des richtigen Studiengangs leichter, wenn man bereits erste Erfahrungen im Berufsleben gemacht hat.
Nachteile einer Berufsausbildung
Wer karriereorientiert ist, wird früher oder später mit einer Ausbildung an seine Grenzen stoßen, auch wenn die Möglichkeit besteht sich nach abgeschlossener Berufsausbildung weiterzubilden. Gut bezahlte Führungspositionen mit Verantwortung werden meist an Bewerber mit abgeschlossenem Hochschulstudium vergeben. Auch das Gehalt spielt natürlich eine Rolle. Die Verdienstmöglichkeiten als Facharbeiter sind gut, aber trotzdem meist geringer als die von Akademikern. Mit dem Erwerb der Fachhochschulreife an der Virtuellen Berufsoberschule Bayern legen Sie den Grundstein für Ihre weitere Karriere. Sie verbessern Ihre Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und erwerben die nötigen Kompetenzen und Fähigkeiten für eine erfolgreiche Ausbildung.